Akzeptieren heißt nicht resignieren. Was hat mein Ärger im Beruf mit meinen Werten zu tun? – Podcast mit Yvonne Müller

Shownotes

Kennen Sie das auch: Der Kollege oder Chef raubt Ihnen den letzten Nerv mit seinem Verhalten? Dipl. Sozialökonomin Yvonne Müller erklärt, was Ihr Ärger im Beruf mit Ihren Werten zu tun hat, und wie Sie durch die Klarheit über Ihre eigenen Werte von der Resignation zur Akzeptanz kommen können. Dies kann Ihnen helfen, resilienter zu werden, in schwierigen Situationen gelassener zu reagieren und Konflikte zu reduzieren.

Transkript anzeigen

00:00:00: Hallo zum Resilienz-Podcast in der Reihe "Mach dich unkapputbar".

00:00:14: Mein Name ist Jojo Schweizer und ich darf Sie und Euch heute wieder durch diese Stunde

00:00:18: führen, eine Stunde mit der Überschrift "Akzeptieren" heißt nicht "resignieren".

00:00:24: Und was hat Ärger im Beruf mit meinen eigenen Werten zu tun?

00:00:29: Mein heutiger Gast ist Yvonne Müller. Sie ist Diplom-Sozialökonomin mit dem Schwerpunkt

00:00:34: Arbeits- und Betriebssoziologie. Sie ist systemische New Work-Coaching und unterstützt viele

00:00:40: Führungskräfte mit ihrem Know-how als Organisations- und Personalentwicklerin. Das alles nach dem Motto,

00:00:46: wo die Wertschätzung fehlt, geht die Wertschöpfung verloren.

00:00:51: Den Podcast haben wir im Vorfeld zum passenden Webinar aufgezeichnet. Frau Müller bezieht

00:00:57: sich zweimal darauf. Gehen wir direkt rein ins Szenario. Der Kollege oder Chef raubt

00:01:02: uns den letzten Nerven mit seinem Verhalten. Wir ärgern uns über den anderen und das

00:01:07: kostet Zeit, Lebenszeit und vor allem auch ganz schön viel Lebensenergie. Aber mit Menschen

00:01:15: kann man nun mal nicht ändern. Darüber sprechen wir jetzt mit Yvonne Müller. Hallo Yvonne.

00:01:19: Ja, hallo Jojo. Ich freue mich auch hier zu sein.

00:01:23: Wir haben ein Wort, das in aller Munde ist, New Work, die moderne Arbeitswelt. Die ist

00:01:30: allerdings nicht immer so das Beste für uns und vor allem für unsere Resilienz. Und

00:01:34: genau darüber sprechen wir heute. Und wir gehen gleich ins Eingemachte. Welche Herausforderungen,

00:01:40: Probleme gibt es und wie wirkt sich das auf unsere psychische Gesundheit aus? Kannst

00:01:45: du uns da so einen kurzen Ausblick geben, was wir heute alles im Podcast erörtern?

00:01:49: Ja, genau. Also den Begriff "Wooker World" haben vielleicht schon manche mitbekommen. In unserer

00:01:58: Welt spätestens seit Corona oder in Corona, es ist nicht mehr alles so berechenbar. Es wird

00:02:05: alles schneller. Viele Aussagen werden unklarer, uneindeutlicher. Und das sind wir tatsächlich

00:02:12: nicht gewohnt. Ganz besonders, wir hier in Deutschland, in unserer Kultur, es war ja

00:02:19: alles irgendwie sehr geordnet. Wir wussten uns nicht groß auf neue Veränderungen einstellen. Und

00:02:25: plötzlich war alles neu. Und ja, das ist letztendlich ein Training, was wir heute brauchen, ein Stück weit

00:02:31: flexibler auf bestimmte Situationen zu reagieren. Das heißt nicht, dass wir uns jetzt alles schön

00:02:38: reden müssen. Aber und das ist ja der Aspekt der Akzeptanz. Ich habe immer viele Gehör, die sagen,

00:02:46: "Ach nee, ich hätte es gerne anders." Also haben sich sozusagen mit der Realität, haben gestritten

00:02:51: mit der Realität. Und das macht natürlich, wenn ich dann irgendwann mal mich extrem gedanklich da so

00:02:59: rein denke, komme ich in ein Kroll an. Und dann werde ich mich natürlich auch nicht auf den Neuerungen,

00:03:07: auf Veränderungen, die auch in der Arbeitswelt passieren, mich nicht groß darauf einlassen. Sondern

00:03:13: ich bin dann immer gedanklich in diesem Problemraum. Und um mich zu verändern, muss ich aber in den

00:03:20: Lösungsraum gehen. Und das ist letztendlich eine innere Haltung, was ganz viel mit Resilienz zu

00:03:28: tun hat. Also ein Stück weit Gedankenkontrolle. Wie denke ich jetzt gerade im Moment, bin ich im

00:03:35: Kroll und Kämpfe gegen das, was mir jetzt hier gerade begegnet? Oder gehe ich in die Aktion in

00:03:42: mich versuche, etwas zu verändern. Ich glaube, das ist das Wesentlichste. Wir dürfen flexibler werden.

00:03:50: Deshalb ja auch immer gerne dieses Bild von dem Bambus, wenn es um Resilienz geht. Was passiert

00:03:57: mit dem Bambus, wenn der im Wind ist? Der wird hin und her geschüttelt. Aber er bricht nicht. Sondern

00:04:05: nach dem Sturm richtet er sich wieder auf. Und genau dieses Bild möchte ich gerne auch den

00:04:12: Zuhörnern mitgeben. Das macht einen Resilienten-Menschen aus als Bild. Das ist ein schönes Bild. Das

00:04:21: gefällt mir. Die Palme richtet sich tatsächlich wieder auf. Und dann steht sie wieder wie eine

00:04:25: ein Star. Auch wenn sie sehr gebeugt war vorher. Genau, ganz genau. Ja, dieses Gebeugt sein, ich

00:04:32: glaube, das kennt jeder, wenn er auf der Arbeit ist. Ein Kollege sagt irgendwas oder der Chef

00:04:38: kommt rein und man denkt sich schon von vornherein. Oh mein Gott, oh, komm, lass das einfach. Das bringt

00:04:43: einen so richtig auf die Palme. Man kann dann auch nicht mehr wirklich klar denken und ist wirklich

00:04:48: gebeugt und im Ärger. Was hat das mit meiner Resilienz zu tun? Ich bin da nicht in meiner Resilienz,

00:04:54: oder? Ja, die Frage ist, was passiert jetzt gerade mit meinen Gedanken, wenn der die mich so

00:05:06: antrickert mit einem Fehler, was jetzt dann gerade vielleicht auch mich einprasselt, was er oder sie

00:05:15: zu mir sagt. Da beginnen ja letztendlich die Emotionen. Also wir haben immer erst mal Gedanken,

00:05:22: dann kommt eine Reaktion, Wut, Ärger und so weiter. Und dann gehen wir in die Handlung und genau das

00:05:29: zu unterbrechen und mal genauer hinzuschauen. Was denke ich denn jetzt gerade darüber? Und was

00:05:37: man natürlich auch sagen muss, Ärger ist ja eine Basisemotion, also Wut dahinter ist eine Basisemotion.

00:05:44: Und die sagt ja etwas darüber aus, welches Bedürfnis gerade bei mir ja nicht befriedigt wurde.

00:05:52: Also ich nehme mal so diese klassische Situation, die unabgewaschene Tasse in der Spüle, mal im

00:06:02: beruflichen Rahmen. Was ich da auch schon immer von Führungskräften Trahmen gehört habe oder

00:06:08: auch von Intins und so weiter. Welches Bedürfnis? Denkst du, steckt denn dahinter, wenn sich jemand da

00:06:18: immens darüber aufregt und sich eigentlich gar nicht mehr auf die Arbeit konzentrieren kann, gar nicht

00:06:24: mehr leistungsfähig, weil er sich nur noch über diese Personen oder diese Personen aufregt, die

00:06:31: immer wieder alles da in der Spüle lassen. Was denkst du? Was ist da bei mir im Endeffekt gerade

00:06:38: nicht befriedigt? Vielleicht eine gewisse Kontrolle ist es nicht. Derjenige, der will,

00:06:47: dass du aufräumst, aber wahrscheinlich hat es gar nichts mit dem Aufräumen zu tun, sondern

00:06:52: dass du vielleicht eigenständig etwas tust, was er von dir denkt, dass du eigentlich eigenständig

00:06:57: tun solltest, ohne dass er sagt. Genau, also im Prinzip ist es ja für mich wichtig Ordnung und

00:07:04: Sauberkeit. Das ist ja ein Wert, der, da will ich ja auch gar nicht jemandem abreden zu sagen,

00:07:11: dass es kein Wert ist, aber genau das ist es. Ich habe dann innerlich die Erwartungshaltung,

00:07:20: die anderen müssen das doch auch sehen und den muss es doch genau so wichtig sein. Und was ich

00:07:26: auch höre, ich höre, das macht man doch so, Frau Müller. Das ist doch Anstand. Und ich will

00:07:35: um Gottes Willen auch gar nicht sagen, ich bin selbst ein sehr ordentlicher, habe es gerne

00:07:40: sauber und aufgeräumt. Das Problem ist einfach nur, die Dosis macht das Gift, wenn ich jetzt mich

00:07:46: komplett da so rein schungle nach unten. Also es gibt ja dann diese inneren Dialoge, dieses Grübeln

00:07:55: und das ist ein destruktive, also Gedankenkreislauf und dementsprechend geht das natürlich nachher

00:08:05: alles, was ich denke, nachher auch in mein Verhalten rein. Das heißt, ich werde die Person schneiden,

00:08:11: ich werde sie von der Seite her anpöbeln und diese gute Frau weiß gar nicht, warum,

00:08:19: wenn jetzt so diese Reaktion ist. Und das ist auch etwas, was ich auch sehr, sehr häufig immer

00:08:26: feststelle in Teams. Wir haben nicht gelernt, genau das, was wir gerade durchgespielt haben,

00:08:34: mal zu überprüfen. Warum ist das so? Was denkst du denn? Was müsste denn jetzt diese Person tun,

00:08:41: die merkt, ich bin da in einem Kroll über die Kollegin oder dass der Chef das und das zu mir

00:08:48: gesagt hat. Was wäre denn, was würde jetzt ein resilienter Mensch tun? Also ich würde tatsächlich

00:08:55: einfach überlegen, warum, was mich triggert, was mich ärgert und was ich immer versuche ist,

00:09:01: ich spreche dann denjenigen direkt drauf an und sage, du mich ärgerst das tierisch, dass das

00:09:05: und das passiert ist. Ich muss gerade sagen, das ist gar nicht in der Arbeitswelt bei mir,

00:09:08: sondern mit meinem Mann. Der sieht es nicht, dass eine Toilette geputzt werden muss oder dass die

00:09:16: Bad stoppeln unter dem Waschbecken im Bad liegen. Ich sehe es, ich kriege die Krise,

00:09:22: ich bin wirklich, ich stehe dann da, ich kriege die Krise und denke mir, das kann doch nicht wahr sein,

00:09:27: dass du es nicht siehst. Und ich habe mich wirklich sehr lange darüber aufgeregt und merke dann so

00:09:32: im Laufe des Tages, dass ich ihn anpüppel, ja? Er kommt dann heim und dann sagt, na wie geht's dir,

00:09:38: ja natürlich geht's mir gut. Und du wartest eigentlich nur, wann du eben nochmal so richtig die

00:09:44: verbale Keule überziehen kannst. Genau. Und da habe ich aber dann irgendwann mich so über mich

00:09:49: selber geärgert, weil ich gedacht habe, also irgendwie ist es ja doof, warum renne ich mit

00:09:53: zum Krollrum und was ich jetzt mache, ich spreche direkt an und sage, du, mich ärgerst das, dass da

00:09:58: unten die Bad stoppeln sind. Ich weiß, du siehst es nicht, bitte räume sie auf. Und wie reagiert

00:10:03: er jetzt darauf? Tatsächlich freut er sich, weil ich es ihm direkt sage, weil er sagt, ich sehe es nicht.

00:10:09: Ah, siehst du? Und genau das ist es letztendlich, wo ich auch genau in Teams arbeite oder auch mit

00:10:17: Führungskräften. Und es ist immer wieder erschreckend, dass wir selbst, wenn wir, du hast ihm ja praktisch

00:10:24: ein Feedback gegeben, darüber, wie es dir damit geht. Nichts anderes ist ja eigentlich die 3W Formel,

00:10:31: Feedback geben, was habe ich wahrgenommen, was wünsche ich mir und so weiter, wie wenig wir da

00:10:37: trainiert sind. Und das ist natürlich auch eine Aufforderung, tatsächlich über den Schatten

00:10:45: zu springen und zu sagen, okay, er, sie, sieht es nicht. Ich kann mir das noch so sehr wünschen,

00:10:52: aber Gedanken lesen kann er eben nur mal, also nicht, also muss ich den Mund aufnachen. Und da kommt

00:10:59: noch eine sehr häufig eine Situation, die ich in Teams erlebe, dass ich dann sagen, nach der

00:11:08: Übung, na, Främmüller, also das ist ja so weich gespült. Also ich muss dem doch mal ganz klar sagen.

00:11:17: So, dann sage ich, okay, was denken Sie, wenn Sie ihm das so ganz klar sagen, meistens kommen ja dann

00:11:25: Vorwürfe, also Verletzungen, du siehst mich nicht und du missachtest und so weiter, dann sagen, was

00:11:34: denken Sie, welche Erfolge haben Sie denn damit erzielt? Und dann gucken die mich an und ich weiß

00:11:41: ganz genau, natürlich, es ist nicht angekommen, weil wenn ich natürlich mit der verbalen Keule

00:11:47: komme, dann wird der andere mich natürlich schön eiskalt im Regen stehen lassen und natürlich

00:11:53: zurückpöbeln und dann haben wir schönes Ping-Pong-Spiel und wir haben den tollsten Konflikt im

00:12:00: Team und keiner konzentriert sich mehr effektiv auf die Arbeit und mir geht es auch nicht gut,

00:12:05: mir hängt dieser ganze Erger im Bauch. Also ganz klar, erste Regel ist genau so, wie du es jetzt

00:12:13: gerade gesagt hast, ich muss mal genau überlegen, wie könntest denn eigentlich mein Partner oder

00:12:19: meine Kollegin annehmen? Also die persönlichen Werte sind quasi wahnsinnig wichtig, ob das jetzt

00:12:28: im Arbeitsleben ist oder auch zu Hause und die auch zu kennen, was ist mir persönlich wichtig und

00:12:34: meine Reaktion auf den anderen hängt einfach nur mit meinen persönlichen Werten zusammen.

00:12:38: Korrekt, weil Werte und wir wollen ja jetzt kein philosophisches Gespräch hier führen,

00:12:46: deshalb mach ich es mal ganz platt. Werte sind das, was uns etwas wert ist,

00:12:52: nur dann triggert es uns an, wenn genau dieser Wert, wo hinter ja Bedürfnisse stecken, also ich

00:13:00: hätte gerne hier Ordnung, wenn die erfüllt sind und sonst kommt genau eben halt diese Reaktion

00:13:07: und Werte sind ja ein Basisgerüst, Überzeugung, die wir im Leben haben, so wie die Welt funktioniert,

00:13:18: das ist sozusagen unser Raster und das prägt natürlich letztendlich unsere Denkweise und

00:13:25: natürlich auch das Handeln. Jetzt ist dann die Frage, was denkst du denn, woher kommen denn

00:13:30: diese Werte, kommen die einfach runtergefallen, wenn wir 18 sind und dann haben wir die? Das ist

00:13:36: Prägung, oder? Und was man gelernt hat in der Kindheit, in der Jugend und was man vielleicht

00:13:41: auch später erfahren hat und dann baut man sich so seine Werte zusammen, so würde ich jetzt sagen.

00:13:47: Genau, ganz genau, also wir ziehen sie wirklich in der Muttermilch auf und das passiert nicht erst

00:13:55: im Kindergarten, sondern das passiert eigentlich schon, wenn wir heute die ganzen Forschung dazu,

00:14:01: Neurowissenschaften, das passiert schon, während wir im Bauch von unserer Mutter sind, wir bekommen

00:14:09: da schon mit Begehen, die dann miteinander um und so weiter, wird da laut gesprochen, wird da viel

00:14:14: übergetriegt, wird da viel gestritten und so kommen wir praktisch schon mit diesen Überzeugungen

00:14:22: auf die Welt und das wird dann nachher natürlich gefüttert mit den Regeln und so weiter und so

00:14:28: fort und das ist natürlich alles ganz ganz wichtig, aber die wenigsten, gerade wenn ich so in

00:14:33: Coachings bin, wissen über ihre Werte Bescheid. Was ist mir wirklich wichtig und warum? Genau,

00:14:41: und da kommt sehr häufig dieses Aha-Erlebnis. Aha, also mir ist wichtig das und deshalb

00:14:49: triggert der Kollege mich an, der eben halt sich nicht an den Abgabetermin hält, die Tasse und

00:14:58: so weiter oder auch was ganz Klassisches, also ich mache immer mehr als die andere, die geht ja

00:15:06: immer pünktlich, ja und ich mache aber immer noch die Arbeit, die da so liegen geblieben ist,

00:15:11: also dieses Gerechtigkeitsgefühl empfinden, wird dann da angetriggert und letztendlich muss ich

00:15:19: das natürlich ansprechen und ich muss auch immer sagen, wenn ich Menschen in Coaching habe,

00:15:25: die schon so ein bisschen eine Ahnung haben über was ist mir etwas wert, was will ich denn in

00:15:35: meinem Leben, dann kommen die auch schneller dahin auch das dem gegenüber zu sagen, du mir ist es

00:15:43: wichtig, ich brauche das, weil ich bin ein strukturierter Mensch, also ich möchte ich bitten,

00:15:48: wenn wir ein Termin abgemacht haben, dass du mir diese zur Arbeit bis dann und dann zuschickst,

00:15:54: ja, dann will ich mich auch gerne drauf verlassen, weißt du, das ist mir wichtig und ich bin fest

00:16:00: davon überzeugt, wenn wir das so rüber geben, kann der andere auch genau verstehen und den

00:16:08: gefallen uns auch schon und sagen, du hast ja recht, ich versuch es und dann läuft es schon mal

00:16:15: im Team ganz anders. Aber wie kann ich denn oder vielleicht hast du dann Tipp, du hast ja auch

00:16:20: gerade gesagt, wenn jemand kommt, der das schon ein bisschen so über sich nachgedacht hat oder

00:16:24: seine Werte selber versteht, ja, aber viele wissen ihre eigenen Werte nicht oder wissen auch nicht,

00:16:29: wie gehe ich denn ran, wie kann ich mein eigenes Wertesystem kennenlernen, so dass ich sage,

00:16:34: ah hallo, jetzt weiß ich warum, aber wie funktioniert das? Genau, also auf jeden Fall ins

00:16:42: Webinar kommt am 19.6. und wer das aber verpasst hat, es gibt eine sehr, sehr schöne Übung,

00:16:50: zum Glück haben wir hierher und Frau Google, das heißt, wenn ich da einfach mal Wert liste und dann

00:16:57: den Lebensbereich eingebe, also Wertelistebeziehung oder Wertelisteberuf oder Job oder was auch immer,

00:17:08: so den Lebensbereich, wo ich gerade so gedanklich mit mir unterwegs bin, dann kann ich mir die einfach

00:17:16: mal ja runterladen, austruppen und dann schweif ich mit meinem Blick darüber, also ich lese quer,

00:17:24: wie man so immer so schön sagt und kreuze einfach mal die fünf Begriffe an, die mich

00:17:33: anspringen, also nicht zerreden, sondern wirklich mal intuitiv auf diese Liste schauen und sagen,

00:17:41: was springt mich da jetzt gerade an und die fünf Wichtigsten mal anmarkern, um kringeln, ja, so,

00:17:50: viele sagen, Frau Müller mit fünf, das überfordert mich, dann sage ich immer, okay, dann macht mal

00:17:58: zehn, also wenn ihr da eine Liste von 25, 50 habt, dann nimmt mal zehn und diese zehn schaut nochmal

00:18:07: an mit einem anderen Blick und was wären's denn von den zehn und dass man auf fünf kommt und dann

00:18:14: geht man mal, das ist ein Begriff, den ich immer gerne noch nehme, dann geht mal schwanger mit dem,

00:18:21: also habt es immer mal wieder im Alltag und beobachtet euch mal und geht auch gerne mal in

00:18:29: Diskussion mit anderen, mit der Freundin, mit dem Partner, mit dem eigenen Kind und so weiter und

00:18:37: ja, macht's einfach mal auf und sagt, Mensch, guck mal, das ist klar, jetzt sehe ich es hier schriftlich

00:18:45: und genau das ist es, was ich brauche und wenn ich das weiß, dann kann ich das natürlich auch viel

00:18:55: besser nach außen hin kommunizieren und ich habe dann sozusagen eine Gebrauchsanweisung,

00:19:01: eine Betriebsanweisung für mich und ich mache das auch öfters mal in Teams, die dann so in

00:19:08: diesen Generationenkonflikten drin hängen, dass die sich dann mal wirklich austauschen, so,

00:19:15: ja, was ist mir eben halt wichtig, wo haben wir Gemeinsamkeiten und wo war ich überhaupt gar nicht

00:19:24: ein Bild, das dir das wichtig ist, ja und dann kommen die ins Gespräch und das ist so toll, wie die

00:19:32: nachher rauslaufen, weil die haben nämlich dann Gebrauchsanweisung für sich und wissen, ja,

00:19:40: genau. Ich wollte nicht ins Wort fallen. Das heißt also schon bei Generationen, da ist schon,

00:19:47: das sind andere Werte, also wenn dann, wenn da 20 Jahre dazwischen liegen, das sieht man schon

00:19:52: ganz deutlich, oder? Ja, ja, also das so, Generationen, wenn man jetzt mal so von den Babyboomern und

00:20:01: jetzt Generationen X, wo ich denn dazu gehöre, ich bin ja noch mit so ganz typischen Sätzen

00:20:08: aufgewachsen, Lehrjahre sind keine Herren, zuerst die Arbeit. Dann das Vergnügen. Also wenn man da mal

00:20:19: genauer hinschaut, was sind denn da für typische Sätze gefallen in meiner Aziehung, ja und natürlich

00:20:27: klar, da waren so diese klassischen Präusischen Werte, Ordnung, Sauberkeit, Pünktlich, ja, aber auch

00:20:35: so ein bisschen, weil sich auch immer so von diesen älteren eingesessenen Teams, ich überspitze

00:20:40: es jetzt mal so dieses zu Todeschuften, also wenn wir uns das erlaubt hätten, ja, Punkt, Punkt, Punkt.

00:20:49: Die Work-Life Balance. Also wenn wir uns das erlaubt hätten, ja, aber der Witz ist ja, die kommen ja

00:20:58: oftmals in die Seminar und sagen, Frau Müller, ich würde gerne mehr Gelassenheit, ich würde gerne

00:21:04: mehr Punkt, Punkt. Also mal ganz hart gesagt, die neiden es genau das, was jetzt die Generation Y

00:21:15: und Z legt, aber sie sind mit anderen Werten aufgewachsen. Anders geprägt worden, ne? Genau und

00:21:22: letztendlich haben sie aber ein Stück weit neidt, auch genau das ein Stück weit mehr zu leben und

00:21:31: was ist jetzt bei der neueren Generation, die wollen Spaß haben, die wollen was erleben, die

00:21:41: wollen andere Kultur sehen, die wollen reisen und das sind oftmals genau die Sachen, die auch die

00:21:50: Generation X haben will, ja, ich will auch aus, ich will auch hier aus meinem, so was ist

00:21:58: klein Raum hier mal raus und was erleben. Also das heißt, es gibt auch immer Gemeinsamkeiten nur,

00:22:04: ich darf es nicht bewerten. Die die neiden quasi und durch diesen Neid entsteht dann, dass das

00:22:11: rumbordeln und halt quasi sauer sind auf denjenigen und denen dann wieder angehen, oder? Ja, sich das

00:22:17: erlaubt und das ist genau das, was wir in der schönen Monsterübung, die ich ja so liebe am

00:22:25: Mittwoch mache, da leide ich ja die Zuhörer durch diesen Prozess, durch dieses Aha-Erlebnis,

00:22:34: dass manche gar nicht so weit voneinander weg sind, nur wir bewerten das. Also bewerten heißt ja,

00:22:42: es ist ne Abwertung, ja ihr, ihr denkt ja nur an das schöne Leben und Arbeit ist ja gar nicht

00:22:51: wichtig und wir müssen dann die Arbeit für euch machen und dann ist man genau in diesem Konflikt

00:22:57: kneil und letztendlich muss das gar nicht sein, wenn ich mich mal wirklich da reinbegebe und sage,

00:23:06: hey Mensch, die leben ja etwas und vielleicht erlaub ich es mir mal auch in drei Prozent ein

00:23:13: bisschen mehr auch mal so zu leben und dann muss ich es nicht mehr bewerten und abwerten und

00:23:21: ja genau und dann kommt so ein bisschen wieder Friede rein. Heißt, knadenlos ehrlich mit

00:23:26: sich selber sein, oder? Ja und lernen die inneren Dialoge mal präsent zu machen, mal aufzuschreiben.

00:23:37: Was denke ich denn da? Weil wir sind unseren Gedanken und diesen Kröbelprozessen überhaupt

00:23:47: gar nicht bewusst, es denkt mit uns, aber wir denken nicht bewusst und das ist ein ganz ganz

00:23:54: wichtiger Aspekt, was wir lernen dürfen, mal bewusst unseren inneren Dialoge, die leider zum

00:24:02: ganz großen Teil uns nicht gut tun. Also das ist auch tatsächlich nachgewiesen, dass wir ganz,

00:24:10: ganz viele Gedanken haben, die uns eher runterdrücken, unser Selbstwert runterdrücken und

00:24:15: selbst klein und schlecht machen. Naja und wenn wir so ein Selbstbild haben, dann gehen wir nicht gut

00:24:22: mit den anderen um. Interessant, ja ich denke gerade, es denkt in mir. Pass auf, also wir hatten ja

00:24:34: gerade jetzt schon, also die Werte, die im Berufsleben ganz häufig zu Konflikten führen,

00:24:38: ist quasi diese Generationswerte, dass halt die einen das anders geprägt wurden oder das anders

00:24:44: gelernt haben und die Werte anders sind als bei den Jüngeren. Was gibt es noch so bestimmte Werte,

00:24:49: die immer zu Konflikten führen, wo du sagst, da kann man auf jeden Fall mal hingucken? Naja eigentlich

00:24:55: habe ich es schon gesagt, also dieses, man muss immer schauen, welche Generation, wie ist die

00:25:05: Generation geprägt? Die haben natürlich dann genau dieses "So muss es sein" und wenn, die reden ja

00:25:12: auch sehr häufig von Werteverfall, dann sage ich immer, stoppen wir einen Moment mal, Werteverfall,

00:25:18: die Jungen haben, auch Werte, aber eben halt anders. Und dann kommt sehr häufig dieser Satz,

00:25:27: naja also das kann ich nicht nachvollziehen, das kann ich nicht verstehen und das ist genau

00:25:34: aber dieser blockierender Gedanke und das stimmt auch, was ich nicht sehen kann, das will ich

00:25:43: vielleicht auch gar nicht sehen. Aber wenn ich jetzt zum Beispiel eine sehr junge Firma habe,

00:25:48: wo wirklich nur junge Menschen drin sitzen, ja also wir haben jetzt mal keinen Generationenkonflikt.

00:25:52: Welche oder gibt es da irgendwie so drei Werte, wo du sagst, die führen auf jeden Fall zum Konflikt,

00:26:00: immer? Du meinst jetzt bei, wenn sich sozusagen Generationen Y die ganze Zeit begonnen. Genau,

00:26:10: gibt es dann so was zum Beispiel Ordnung und Sauberkeit führt immer irgendwo zum Konflikt,

00:26:14: wenn man sich dessen nicht bewusst ist? Na da würde ich eher sagen, das sind genau die Herausforderungen,

00:26:19: wenn dann sozusagen eine Generation, die merken dann, also gerade wenn wir jetzt auf New Work

00:26:25: nochmal zurückgehen, da geht ja sehr viel weniger von oben, also top down, sondern das Team soll

00:26:34: ja selbst ermächtig werden, Entscheidungen zu treffen, sich selbst zu ordnen, Absprachen zu

00:26:42: treffen, Prioritäten zu setzen, was machen wir zuerst, also so klassische Strukturen und da merke

00:26:49: ich sehr häufig, eh, die haben das noch nicht so richtig drauf, diese Sicht, selbst eine Organisation

00:26:58: und so weiter, da sind sie so ein bisschen lost in space und bräuchten eigentlich dann genau von der

00:27:04: anderen Generationen, so mal ein bisschen mehr Struktur und Ordnung. Also das sind glaube ich eher

00:27:09: so die Herausforderungen, die gerade jüngere Teams haben, weil sie es nicht so richtig gelernt haben,

00:27:18: auch wirklich eine Entscheidung zu treffen. Okay, das

00:27:24: Das heißt, um auf die Verhaltensweisen zurückzukommen, wir akzeptieren uns, aber wir dürfen

00:27:31: nicht resignieren, sondern wir akzeptieren uns und arbeiten einfach daran.

00:27:34: Ja, wir kommen auf jeden Fall in den Austausch.

00:27:40: Das ist ganz, ganz, ganz wichtig und manchmal braucht es eben einen Blick von außen.

00:27:45: Das ist ja dann eben halt mein Job, mal so von außen Inputs reinzugeben, Impulse reinzugeben,

00:27:52: dass einfach diese Verfahrensituation jeder kämpft gegen jeden und guckt eigentlich

00:27:58: nur, was hat der andere jetzt falsch gemacht, so eine Kontrollettiflick, einfach mal wieder

00:28:04: zu sagen, schaut mal, jeder hat Werte und das möchte ich jetzt aber auch sagen, ich bin

00:28:10: absolut nicht der Meinung, dass jüngere Generationen nicht auch sich aufopfern in der Arbeit,

00:28:18: gibt nur, sie wollen sinnerfüllte Arbeit.

00:28:22: Sie wollen eben halt nicht die Hälfte bürokratische Listen schreiben oder eben halt, wenn sie

00:28:29: das machen müssen, eben halt schneller mit Hilfe von digitalen Lösungen und da hängen

00:28:35: eben halt viele noch drin, die sagen, nein, also das muss jetzt sein, die Dokumentation

00:28:39: muss jetzt so laufen und da auch mal das Anklopfen hören, diese Weigerung von den Mitarbeiterinnen.

00:28:47: Also ich sehe das jetzt eigentlich nicht als richtig, als sinnvoll an, mal für voll zu

00:28:52: nehmen und sagen, ja stimmt ja eigentlich, da könnte man uns doch eigentlich auch mal

00:28:56: digital weiterentwickeln, wie man heute vielleicht einfacher eine Dokumentation schreibt.

00:29:04: Also das möchte ich noch mal sagen, nicht, dass jetzt irgendwie gefühlt jetzt mit auf

00:29:10: Tomaten geschmissen wird auf mich, sondern es geht darum auch wirklich, die jüngeren

00:29:20: Generationen dahin zu bringen, dass sie sagen, yes und genau dafür lohnt es, mich einzusetzen

00:29:27: und dafür mache ich auch gerne mal eins, zwei Überstunden, weil ich weiß, wofür.

00:29:32: Also die soziale Gerechtigkeit ist für die auch wichtig, aber sie wollen eben halt auch

00:29:37: gehört werden.

00:29:38: Jetzt ist es ja so, also du hast jetzt sehr viel gesprochen von wir arbeiten in Teams.

00:29:43: Was ist denn, wenn ich alleine zu dir komme und mein Team zum Beispiel keine Lust hat

00:29:48: dran zu arbeiten und ich kann ja deren Verhalten nicht ändern, wenn die nicht selber wollen.

00:29:52: Ja, wo kann ich denn jetzt anfangen?

00:29:55: Also wo kann ich was ändern, wo kann ich ansetzen, damit es vielleicht für mich besser wird?

00:30:01: Also letztendlich auch ein Stück weit dort, wofür wir vorhin angesessen haben, ich muss

00:30:06: mir erstmal selbst über mein Wertesystem klar werden.

00:30:12: Und wenn ich die Bedienungsanleitung habe, wenn ich weiß, wie ich ticke, dann kann ich

00:30:17: natürlich auch, und das ist ja auch das, was ich dann mit Führungskräften ja auch er arbeite,

00:30:23: welche Methoden kann ich denn nutzen, um zum Beispiel so ein Team-Einstieg zu machen.

00:30:29: Wir haben eine Teamsitzung, eine Dienstbesprechung, wie beginne ich das?

00:30:36: Also es gibt natürlich sehr schöne Methoden, um da letztendlich das, was mir bewusst wurde,

00:30:43: auch in das Team reinzugeben.

00:30:45: Das ist natürlich nicht eine Sache von jetzt auf nachher, sondern das ist ein Prozess.

00:30:50: Aber ich erlebe Führungskräfte, die sich darauf einlassen und sagen, ich nehme auch

00:30:57: Verantwortung dafür.

00:30:59: Zum Beispiel, wenn es immer diesen Konflikt mit die unabgewaschenen Tasse, aha, vielleicht

00:31:07: braucht es Regeln, vielleicht müssen wir da noch mal drüber schauen, vielleicht habe

00:31:12: ich die irgendwann mal erzählt, vom Jahr, jetzt sind aber drei neue Teammitglieder dazu

00:31:18: gekommen, das Onboarding war nicht vielleicht so das Gelbe vom Ei, also die Kultur ist vielleicht

00:31:25: nicht so.

00:31:26: Und jetzt gehe ich noch mal rein und sage, okay, wie wollen wir hier miteinander arbeiten?

00:31:32: Welche Regeln wollen wir uns geben?

00:31:34: Welches kleine Grundgesetz?

00:31:36: Und das ist eigentlich so, wo dann doch ganz viel in Gang kommt, wo viele Führungskräfte

00:31:42: zurückkommen und sagen, Frau Müller, ich habe jetzt wirklich mal dieses Feedback, also

00:31:46: ein Kritikgespräch mit diesem Feedback, da gegeben und ich habe keine Wiederredel bekommen.

00:31:52: Können Sie sich das vorstellen?

00:31:54: Ja?

00:31:55: Ich habe keine Ausreden.

00:31:57: Ja, also ich muss dann auch ins Tunen kommen.

00:32:02: Ich muss dann auch wirklich das mal in meinen Verhalten reingeben und mal gucken, wie dann

00:32:08: die Reaktion ist.

00:32:09: Was ist aber, wenn ich jetzt keine Führungskraft bin?

00:32:12: Ich bin so ein kleines Rätchen im Büro, ja?

00:32:14: Genau gleich.

00:32:15: Kann ich genau gleich machen.

00:32:17: Aber ich kann ja jetzt nicht das Meeting anfangen und dann sagen, wir müssen jetzt Regeln für

00:32:21: die Kaffeetasse erstellen.

00:32:22: Nee, aber ich kann eine Störung anmelden im Team.

00:32:27: Also statt es in mich rein zu fressen und dann die Kollegin zu moppen vielleicht sogar,

00:32:33: auszukränzen und die anderen da auch irgendwie mit rein zu ziehen.

00:32:37: Du guck mal, das ist doch immer die, die und so.

00:32:41: Einfach mal auch diese Störung.

00:32:43: Natürlich in erster Linie wäre es natürlich super, wenn ich so wie du Jojo vorhin gesagt

00:32:48: hast, ey, ich springe über meinen Schatten und ich gehe jetzt einfach mal im Vier-Augen-Gespräch

00:32:55: in der ruhigen Minute mal zu der Kollegin und sag, du, ich hab das und das beobachtet.

00:33:00: Das Trick hat bei mir das und das an.

00:33:02: Ich würde mir wünschen, dass, also mit genau das Feedback geben und dann wie gesagt, wenn

00:33:09: ich nicht die verbayerele Keule raushol und mit du Botschaften komme, ja?

00:33:15: Du musst.

00:33:16: Vorwürfe, dann kommt auch meistens ein Verständnis zurück und erst dann, wenn ich merke, da

00:33:26: kommt überhaupt gar nichts und ich hab es wirklich qualitativ gut gemacht, mein Feedback.

00:33:32: Dann sollte ich doch mal zur Leitung gehen und erst mal im Vier-Augen-Gespräch und sagen,

00:33:37: Mensch, ich merke, da reist gerade bei uns etwas ein.

00:33:42: Ich merke, das kommt nicht gerade gut.

00:33:45: Wir beschäftigen uns dann mehr mit unseren Konflikten, als dass wir uns eben auf den

00:33:50: Patienten, auf den Kunden, die auch immer konzentrieren, könnten wir da nicht nochmal,

00:33:55: ich brauche Ihre Hilfe, dass wir das nochmal klären.

00:33:58: Das wäre eigentlich so dieser Weg.

00:34:00: Erst mal selbst Verantwortung übernehmen für meine Gefühle, für meine Gedanken, die

00:34:06: auszudrücken.

00:34:07: Wenn er sie nicht reagiert, abplitzen lässt, dann im Vier-Augen-Gespräch mit der Leitung

00:34:14: und um Regeln, Unterstützung, Klärung bitten.

00:34:18: Und dann hilft es wahrscheinlich auch, wenn man in diesem Vier-Auge-Gespräch mit der

00:34:22: Leitung ist, nicht zu sagen, also mit dem Finger auf die anderen zu zeigen, sondern einfach

00:34:25: auch wirklich zu sagen, für mich ist es so und so und ich fühle es so und so, dass man

00:34:31: quasi auch erklärt, warum das so ist, oder?

00:34:34: Ganz genau, ne?

00:34:35: Auch die Auswirkungen, weil Konflikte, da sind ja nicht nur die zwei, die sich ineinander

00:34:41: verzahnt haben, verhakt haben, sondern das Team, die anderen Kollegen, kriegen das ja

00:34:46: auch mit, diese dicke Luft, die da ist.

00:34:48: Und da gibt es auch wahnsinnig viele Statistiken, wie viel es ein Unternehmen kostet, wenn das

00:34:55: nicht aufgelöst wird, dieser Konflikt.

00:34:57: Also ein Chef sollte alleine schon aus Interesse der Produktivität der Außenwirkung des Betriebes

00:35:06: sich, sagen wir dafür, ein Stück weit verantwortlich fühlen, das einfach mal aufs Tablett zu bringen.

00:35:12: Natürlich jetzt nicht, ne?

00:35:13: Mit dem gehobene Zeigefinger, also ich will jetzt nicht das eher, ne?

00:35:18: Also auch das muss ich ein Stück weit trainieren, wie ich das dann anspreche, dass sich das

00:35:24: einfach auch wieder kletten kann.

00:35:26: Und ich muss nicht zwingenderweise einen Namen sagen, die dann schon wieder die Tasse oder

00:35:32: das oder jenes gemacht hat.

00:35:33: Ich kann ja dann sagen, Mensch, ich merke, das reißt gerade bei uns ein.

00:35:38: Ich bin jetzt gefühlt, die Einzige, die jetzt hier noch am Abend diese fünf, sechs, sieben

00:35:43: Tassen abwäscht oder in die Spüle.

00:35:46: Und ich merke, mir geht es damit echt nicht gut.

00:35:49: Und ich hätte gerne, dass wir das nochmal klären, dass jeder ein Stück weit die Verantwortung

00:35:55: für seine Tasse selbst übernimmt.

00:35:57: Oder man macht eine Regel, das ist ich, einmal in der Woche ist die dran und in der nächste

00:36:05: Woche ist die dran und in der nächste Woche ist die.

00:36:07: Es gibt ja so viele Möglichkeiten, auf die sich dann das Team einigen kann.

00:36:12: Also das heißt Situation in Schärfen, wenn ich mich so wirklich ärger und mich aus der

00:36:17: Haut fahren will, ist wirklich bewusst werden, warum und dann darüber reden, oder?

00:36:24: Gret, genau.

00:36:25: Also man kann ja auch sagen, was kann ich im Außen verändern?

00:36:30: Also im Außen, ich bitte wirklich darum, dass sich die anderen auch daran halten an Regeln.

00:36:36: Und auf der anderen Seite genau diese innere Arbeit an mir.

00:36:42: Ja, warum ist mir das so wichtig?

00:36:45: Und kann ich vielleicht auch?

00:36:47: Also ich gebe auch immer so gerne dieses Beispiel.

00:36:50: Du bist jetzt so im Krall da drin, würdest du dich an diese Situation, die dich gerade

00:36:57: da so geärgert hat, würdest du dich in einem halben Jahr immer noch daran erinnern oder

00:37:04: wertes?

00:37:05: Pille-Palle.

00:37:06: Also auch so mal ein bisschen Kosten nutzen zu überlegen, wie viel Lebensenergie gebe

00:37:12: ich denn da jetzt gerade so rein?

00:37:14: Und ist das wirklich so tragisch?

00:37:18: Ja?

00:37:19: Oder kann ich da auch mal mit dem Augenzwinkern sagen, naja, okay, sie hat es nicht gemacht.

00:37:26: So, aber nicht nur stehen lassen, sondern es gibt immer beide Wege.

00:37:32: Ich arbeite in mir mit meinen Themen, aber auch ich muss es nach außen hingeben, wenn

00:37:38: sich es eben halt irgendwo nicht, ja, wenn sich sozusagen nicht die Regeln des Teams

00:37:46: dann übertragen lässt, dann kaufe ich eben halt die Unterstützung von der Erleitung.

00:37:52: Hilft es auch?

00:37:53: Also das habe ich tatsächlich gemacht mit meinem Mann, mein armer Mann.

00:38:00: Ich habe mir tatsächlich, also ich habe es nicht Werte genannt, weil das wusste ich damals

00:38:05: noch nicht.

00:38:06: Ich habe mir überlegt, warum macht ihr das?

00:38:07: Also quasi jetzt aus heutigen Kontext, was sind seine Werte?

00:38:11: Die habe ich mir jetzt so für ihn überlegt, ich hoffe, das hat so gestimmt.

00:38:15: Und dann habe ich einfach geschaut und jetzt weiß ich, warum er so handelt, weil das seine

00:38:19: Werte sind.

00:38:20: Für ihn ist das und das und das wichtig und deswegen handelt er so.

00:38:24: Und dann war es für mich einfacher, manche Sachen zu akzeptieren, weil ich wusste, das

00:38:29: ist ihm einfach so wichtig, weil das seine Werte sind.

00:38:32: Und dann war es für mich auch okay.

00:38:33: Und dann kann ich auch sagen, ich empfinde es nicht so, aber ich kann drüber hinweg

00:38:37: gucken.

00:38:38: Das ist aber, glaube ich, im Berufsleben, kann man das auch so machen, oder?

00:38:41: Absolut, absolut.

00:38:42: Also das ist ja sehr empathisch, was du getan hast.

00:38:48: Professionelle Empathie heißt ja, ich versetze mich auch mal in den anderen, warum er dies

00:38:55: oder jenes tut.

00:38:56: Und dann muss ich aber auch aufpassen, da höre ich ja sehr, sehr häufig dann nur die

00:39:01: Antwort, weil die eben halt nicht mit Sauberkeit und Ordnung aufgewachsen sind.

00:39:08: Also was passiert da schon wieder?

00:39:10: Es kommt schon wieder diese Bewertung und schon wieder dieser Kroll.

00:39:14: Und genau das ist es.

00:39:16: Da müssen wir es ein bisschen weggehen von dieser Bewertung, sondern auch sagen, ja,

00:39:21: ich kann dich auch mal sein lassen, aber du pass auf.

00:39:25: Du kannst jetzt trotzdem nicht nur dein Leben leben, so funktioniert Gesellschaft nicht,

00:39:32: so funktioniert Betrieb, Team nicht, sondern jeder muss so ein Stück weit vielleicht auch

00:39:39: von seinen Sachen Abschied nehmen.

00:39:42: Und wie gesagt, Werte sind nichts, was in Stein gemeißelt ist.

00:39:47: Und dann Werte verändern sich auch.

00:39:50: Je mehr wir mit anderen Menschen zusammenkommen, je mehr wir reisen, andere Kulturen merken

00:39:56: wir plötzlich, dieser pünktliche Bus, der ist eben halt in Griechenland nicht so, wie

00:40:03: ich mir das oder es gewohnt ist von Deutschland.

00:40:08: Okay, von Bahnen jetzt mal abgesehen.

00:40:10: Das ist ein neues Thema.

00:40:12: Aber genau das ist es.

00:40:14: Und wenn ich mich denn dahin stelle und HB-Menschen spiel in Griechenland und sage,

00:40:20: aber da steht doch, der soll um 11 Uhr 3 kommen und der kommt jetzt irgendwie nicht,

00:40:26: dann kann ich natürlich mich da weiter rein chumpen in dieses Negative.

00:40:32: Ich werde aber dadurch die Welt und Griechenland mit ihren Bussen nicht verändern.

00:40:37: Also auch das, es geht immer, ich sage immer, die Dosis macht das Gift.

00:40:42: Es geht sowohl in die eine wie auch in die andere Richtung, dass ich immer mal gucken muss,

00:40:47: wo muss ich vielleicht ein bisschen von meinen Werten abweichen, zum Wohle der anderen,

00:40:54: das Gemeinsamen.

00:40:56: Aber wo ist es mir aber auch ganz wichtig, wo kann die anderen vielleicht auch durch

00:41:01: meine Werte was verändern, verbessern und genau deshalb muss darüber gesprochen werden.

00:41:08: Und eben halt immer die Dosis macht das Gift, ich muss darf nicht sagen, meine Werte sind

00:41:14: das Non plus Ultra.

00:41:16: Ich darf mich da auch weiterentwickeln, auch wenn ich Generation X bin und das kann Generation

00:41:22: Y und Z auch gerne.

00:41:24: Es muss ja nicht alles bleiben, wie es ist.

00:41:27: Zu Griechenland fällt mir noch ein How to be gelassen oder How to learn gelassen.

00:41:32: Das ist immer ja wieder bei der Resilienz eigentlich oder das ist ja Resilienz.

00:41:36: Genau, da sind wir wieder bei dem Thema akzeptieren, was ich nicht verändern kann.

00:41:43: Also das ist tatsächlich ...

00:41:48: Ich verschwende meinen Atem nicht an Dinge, die ich nicht ändern kann, sondern dann muss

00:41:52: man halt den Raum wechseln oder etwas an der Situation ändern oder das ist so wie es ist.

00:41:59: Ganz genau.

00:42:00: Und wichtig ist aber eben und viele Verwechseln Akzeptanz durch Resignation und Resignation

00:42:09: ist ja, es ist noch nicht durch mein Filter gelaufen, das was du jetzt gerade sagen durch

00:42:14: diese Analyse.

00:42:15: Also Lösungsraum.

00:42:16: Also ich kühl mich erstmal ab, Emotionen gehen runter, nur dann kann ich in den Lösungsraum

00:42:24: gehen und sagen, okay, was kann ich denn jetzt daran ändern?

00:42:27: Also kann ich mich jetzt erstmal zurücknehmen oder muss das wirklich mal an Schiffe bzw.

00:42:33: vorher bitte erst mal an den Kollegen ran.

00:42:35: Also ich muss auch abwägen.

00:42:37: Ist mir das wirklich jetzt so wichtig, dass ich diese Lebenszeit oder ist es pille Palle,

00:42:43: wo ich mich in drei Wochen schon gar nicht mehr an die Situation erinnern kann?

00:42:47: Und wenn ich dann sage, nein, das ist aber jetzt ganz wichtig, weil regelend müssen wir

00:42:52: her, dann muss ich in die Aktion gehen.

00:42:54: Da muss ich mein Hinternbuch bekommen und muss ordentliches Feedback geben.

00:42:59: Und ja, wenn dann eben halt nichts passiert, dann nehme ich etwas an und überlege, welche

00:43:08: Handlungsoptionen habe ich jetzt noch?

00:43:11: Was sind meine Konsequenzen?

00:43:13: Ganz genau bin ich hier gerade in einem Betrieb gelandet, wo ich mich weiterhin wohlfühlen

00:43:20: kann oder sind es vielleicht auch Werte, die mir so komplett dagegen, ja, dann darf ich

00:43:26: vielleicht auch mal über den Tellerrand hinaus schauen und jetzt bitte nicht falsch verstehen.

00:43:31: Ich fordere jetzt nicht auf und kündigt überall und woanders ist es besser.

00:43:37: Nein, da sind ganz andere Probleme dann wieder.

00:43:40: Ganz genau, ne?

00:43:41: Also da heißt es dann auch wieder, wenn ich immer gegen die Mauer laufe mit meinen Werten

00:43:47: und immer wieder das durchsetzen will, auf Deuble komm raus, dann ist es vielleicht auch mal

00:43:52: Zeit in ein Coaching zu gehen und mal genau zu gucken, wie ich mich verändern kann.

00:43:58: Sieg selbst ein bisschen anzugucken, genau.

00:44:00: Du sprichst von der 4A-Strategie der Akzeptanz.

00:44:05: Kannst du uns das kurz erläutern?

00:44:06: Was ist das?

00:44:07: Worum geht es da?

00:44:08: Ja, so ein bisschen habe ich es gerade eben schon ganz gelautet.

00:44:12: Also das ist angelehnt an den Herrn Kaloutzer.

00:44:16: Das ist ja so unseren lebender Stressparks, der auch sehr schöne Bücher geschrieben habe.

00:44:21: Ich habe es für mich immer mal mit so ein bisschen anders geordnet.

00:44:27: Also ich merke immer wieder, dass wenn Coaches kommen, die wahnsinnig geladen sind mit Emotionen.

00:44:35: Die haben ja dann diese Wut in sich und Wut, Aggression und so weiter.

00:44:41: Da kann ich noch so viel reden, wenn die nicht erst mal abkühlen.

00:44:46: Also die Erregung reduzieren.

00:44:48: Dann kann ich mit ihnen nicht arbeiten und dann kommen wir auch nicht in die kreative Denkweise.

00:44:54: Das wäre also für mich so der Erzschritt erstmal Abkühlung.

00:44:59: Weil da bin ich im Problemraum und das ist auch etwas, was ich auch immer Leuten mitgebe.

00:45:06: Wenn du jetzt gerade merkst, dass du getrickert wurdest, nicht sofort darauf reagieren,

00:45:12: nicht zwischen Tür und Angel, das wollte ich dir schon immer mal gesagt haben und so weiter und sofort.

00:45:18: Nein, erst mal zurückziehen und wenn es die Toilette ist,

00:45:22: wenn es rausgehen in den Park ist, mal kurz runter kommen und sagen,

00:45:26: hey, was hat es jetzt gerade über mir angetrickert?

00:45:30: Vielleicht auch eine Nacht drüber schlafen.

00:45:34: Und dann bin ich im Lösungsraum.

00:45:37: Wenn ich meine Erregung abgekühlt habe, dann kommt das Analysieren.

00:45:43: Das ist also der zweite Schritt.

00:45:45: Was kann ich jetzt ändern?

00:45:47: Wie ist Aufwand und Nutzenabwägung?

00:45:51: Das, was ich eben gesagt habe, ist es Pillepalle und ich erinnere mich nicht mehr jetzt in einem halben Jahr daran.

00:46:00: Und wenn aber jemand sagt, nein, also ich merke, da muss wirklich was passieren.

00:46:06: Ich kann das nicht so stehen lassen, weil ich merke, unser Team verfällt dann komplett.

00:46:12: Wir brauchen neue Regeln, wir müssen die nochmal auffrischen.

00:46:16: Dann ist der dritte Schritt die Aktion.

00:46:19: Also ich muss aus meinem Schneckenhäuschen, aus meinem Grübel Gedanken raus und gebe konstruktives Feedback

00:46:29: meinem Kollegen oder ich spreche es bei der Leitung an.

00:46:36: Und dann das Annämen.

00:46:39: Also dieses ganz bewusste Annämen.

00:46:42: Okay, ich merke jetzt gerade, ich werde nicht gehört.

00:46:50: Ich werde sehr häufig nicht gehört.

00:46:53: Welche Handlungsoptionen gibt es denn jetzt noch?

00:46:57: Also wie würde ich mich langfristiger wohlfühlen?

00:47:02: Und genau da eben halt die Handlungsoptionen, naja, ich guck mal über den Tellerant hinaus.

00:47:10: Vielleicht gibt es einen anderen Betrieb, wo ich vielleicht mit meinen Kompetenzen, mit meinen Wissen,

00:47:17: vielleicht besser ankomme.

00:47:19: Vielleicht ist das jetzt gerade nicht das Richtige, wo ich jetzt hier bin.

00:47:26: Das ist, ich habe jetzt gerade, als ich dazugehört, habe mir zwei, drei Notizen gemacht.

00:47:32: Also im Endeffekt ist es ja total einfach.

00:47:34: Ich muss mir über meine Werte klar werden.

00:47:36: Ich muss sie annehmen.

00:47:38: Ich muss ab und zu mal locker durch die Hose atmen und nicht gleich aus der Haut gehen.

00:47:43: Und dann ist eine klare Kommunikation des A und O unfertig, oder?

00:47:46: Ja, im Prinzip ja.

00:47:48: Also wenn es so einfach wäre, wie du es jetzt sehr schön zusammengefasst hast, dann würden wir jetzt ja alle machen.

00:47:56: Wichtig ist, und das ist ja auch ein ganz wichtiger Aspekt der Resilienz, die Selbstwirksamkeit wieder zu erlangen.

00:48:08: Also selbstwirksam, aha, ich merke, wenn ich mein Blick etwas verändert habe, den Fokus auch mal ein bisschen von mir weggenommen habe,

00:48:21: plötzlich erscheint mir die Situation, meine Wahrnehmung, wird tatsächlich anders.

00:48:29: Ja, und das ist ja ein ganz klarer Kern der Resilienz, diese Selbstwirksamkeit Erwartung.

00:48:37: Das ist sozusagen ein emotionales Gefühl.

00:48:41: Ich kann etwas alleine Kraft meiner Wassersuppe, meines Handelns, also Ansprechen, reflektieren meine Werte,

00:48:51: kann ich in der Welt etwas verändern.

00:48:54: Und genau da hinzukommen, das ist ein Training.

00:49:01: Zuerst ist mir etwas bewusst, aber dann muss ich es auch wirklich in meine innere Haltung mitnehmen.

00:49:09: Und diese innere Haltung wird zu anderen Verhaltensweisen und der Witz ist,

00:49:15: sobald ich mich anders verhalte, bekomme ich von der Außenwelt eine andere Reaktion,

00:49:22: die ich vielleicht bis dato nicht hatte, weil ich auf meinen Werten, auf meinen Gedanken,

00:49:28: es muss doch so und so sein, die ich dort gar nicht erleben konnte.

00:49:36: Und das ist auch etwas, was Coaches, wenn sie länger bei mir im Prozess sind oder auch Führungskräfte,

00:49:43: die dann sagen, Mensch, das hätte ich mir jetzt aber nicht gedacht,

00:49:47: wo wir jetzt mal in einem halben Jahr stehen, weil ich habe mich verändert.

00:49:53: Aber begonnen habe ich erst mal mit meiner Denkweise und bin nicht einfach verbissen auf meinen Denkweisen,

00:50:02: auf meinen Fokus, habe ich nicht beharrt, sondern ich habe ihn ein bisschen verrückt

00:50:07: und plötzlich ist die Wahrnehmung anders und plötzlich reagiert auch die Außenwelt anders auf mich.

00:50:13: Das ist nochmal ein ganz, ganz schöner Prozess, den man da erleben kann.

00:50:17: Und das ist ein ganz wunderbarer, wunderschöner Schlusssatz gewesen.

00:50:21: Ihr wollt viele lieben Dank für dieses wunderbare Gespräch.

00:50:26: Ich finde es immer ganz toll, wenn ich auch so bin.

00:50:28: Jojo, lässt du mich vielleicht noch eine ganz kurze, vielleicht zum Adopt noch?

00:50:32: Bitte, wir haben Zeit.

00:50:34: Okay, ich möchte auch gerne, also da gäbe es eigentlich noch so viel dazu zu sagen,

00:50:40: aber für mich ist so ein Satz damals auch für mich ganz wichtig gewesen,

00:50:44: wie ich da so mich reingearbeitet habe.

00:50:47: An sich ist nichts weder gut noch böse.

00:50:51: Das Denken macht es erst dazu und es ist kein Satz von mir,

00:50:56: sondern William Shakespeare, der Dichter, hat es gesagt.

00:51:00: Und ich setze einfach immer noch mal was dazu.

00:51:03: Unsere Bewertung, unsere Abwertungen.

00:51:09: Demgegenüber vielleicht, das macht es erst dazu.

00:51:13: Aber vorher ist alles neutral und auch ganz wichtig, die Verantwortung zu übernehmen.

00:51:22: Also die Entscheidung zu treffen, lasse ich mich jetzt ärgern?

00:51:27: Oder nicht?

00:51:29: Das Außen ist nicht daran Schuld, dass ich einen Magengeschwür bekommen.

00:51:34: Nicht der Kollege, nicht die Firma, nicht das Finanzamt,

00:51:38: nicht der Lehrer von meinen Kindern, nicht der Fußballtrainer von XY,

00:51:44: meiner Mannschaft, der ja schon wieder uns zu weiter.

00:51:47: Wir geben oftmals zu viel Verantwortung ins Außen ab,

00:51:53: sondern Verantwortung, Entscheidung, will ich mich jetzt darüber verengern?

00:51:59: Bringt es jetzt etwas, dass ich mich jetzt darüber aufrege?

00:52:03: Oder nicht?

00:52:04: Weil, und das ist etwas, was ich auch gerne meinen Coaches mitgebe,

00:52:08: wenn du dich schwarz ärgerst, dann krieg das derjenige, über den du dich ärgerst.

00:52:19: Ja, oftmals gar nicht mit.

00:52:21: Der sitzt auf der Terrasse mit seiner Familie, trinkt einen schönen Tee, schönen Kaffee,

00:52:26: er freut sich seines Lebens und weizt gar nicht,

00:52:29: dass du so viel Lebensenergie ihn gerade zuschiebst.

00:52:35: Der hat nicht das Magengeschwür, sondern du hast es.

00:52:39: Also auch ganz wichtig immer den Zuhörern, es ist ein Bummerang, wenn ich mich nicht einmal ärgern.

00:52:47: Das ist okay, ja?

00:52:49: Aber wenn ich in diesen Kroll rein komme, dann tut es mir am wenigsten gut.

00:52:57: Der Gegenüber, der wird sein Leben ganz normal so leben.

00:53:01: Ich brauche also gar kein Ärger auf ihn zu haben.

00:53:05: So, das ist nochmal, wo viele dann auch nochmal zuhören sagen, ja, stimmt.

00:53:10: Ich ärgere mich, ja.

00:53:12: Es ist so einfach, den Kroll abzuschieben.

00:53:14: Ich glaube, das ist es halt häufig.

00:53:16: Und dass man da sitzt und sagt, die anderen sind halt schuld, ich mache ja alles richtig.

00:53:20: Korrekt, ganz genau.

00:53:21: Und da wieder die Eigenverantwortung, das ist auch ein Kern des Resilienstrainings,

00:53:27: ja, mentales Management und wieder brutal die Verantwortung für seine Ergebnisse im Leben übernehmen.

00:53:36: So, die geben wir gerne an den Arzt und nach außen hinab.

00:53:41: Die sollen doch mal bitte tun.

00:53:42: Der Chef muss doch jetzt mal hier ein Machtwort sprechen.

00:53:46: Ne, muss er gar nicht.

00:53:47: Also, erst mal muss ich und dann kann man weiter gucken, wie es läuft.

00:53:53: Ich glaube, das waren mir jetzt noch nicht.

00:53:55: Erst mal muss ich und dann kann man weiter gucken.

00:53:58: Es ist auch ein schönes Schlusswort.

00:54:00: Emon, vielen lieben Dank.

00:54:03: Es war eine ganz, ganz tolle Stunde mit dir.

00:54:05: Ich glaube, wir haben alle, alle, die zugehört haben und auch ich, wahnsinnig viel mitgenommen.

00:54:11: Und vor allem, es ist so einfach eigentlich.

00:54:14: Man muss sich nur trauen, sich mit sich selbst zu beschäftigen.

00:54:17: Ja, und konsequent dranbleiben.

00:54:20: Nicht einmal sagen, ach, mach ich jetzt mal morgen und dann vergess es wieder.

00:54:25: Sondern wenn sich Gewohnheiten, Denkgewohnheiten verändern sollen, dann muss ich dranbleiben.

00:54:31: Und ja, genau.

00:54:33: Das wünsche ich den Zuhörnern.

00:54:36: Wir bleiben dran.

00:54:37: Ich danke dir ganz, ganz herzlich.

00:54:39: Gerne.

00:54:39: Vielen Dank, Jojo, für das schöne Gespräch.

00:54:43: Copyright WDR 2021

00:54:45: Copyright WDR 2021

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.