Krisen überall?! Resilienz in Zeiten des Klimawandels – Podcast mit Lea Dohm

Shownotes

Der Klimawandel ist eine der schlimmsten Krisen, mit denen wir konfrontiert sind. Wie verzweifelt man da nicht? Wie kann man dabei resilient bleiben und sogar über sich selbst hinauswachsen? Darüber spricht Diplom-Psychologin Lea Dohm im Resilienz-Podcast.

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00:00:00: Ein herzliches Willkommen an alle zum Podcast "Machtig unkapputbar".

00:00:14: Mein Name ist YoYo Schweizer und wir sprechen heute über "Resilienz in Zeiten des Klimawandels - 

00:00:20: Wege zur inneren Stärke."

00:00:22: Wenn man Nachrichten schaut oder liest, ob Fernsehen oder Handy, wir sind konfrontiert mit Krisen.

00:00:31: Krisen überall.

00:00:33: Unter anderem macht das einen ängstlich, wütend oder sogar ohnmächtig.

00:00:38: Und ganz voran der Klimawandel.

00:00:41: Der Klimawandel ist eine der schlimmsten Krisen, mit denen wir aktuell konfrontiert sind.

00:00:46: Wie wir das durchstehen, also jede einzelne von uns.

00:00:49: Wie wir es schaffen, nicht zu verzweifeln, weil man sich alleine vielleicht einfach so hilflos fühlt.

00:00:55: Wie man sich in ängstlichen Situationen stärkt.

00:00:59: Darüber spreche ich heute mit Frau Lea Dom.

00:01:02: Schön, dass du dir die Zeit für uns genommen hast.

00:01:04: Ja, vielen Dank für die Einladung.

00:01:06: Lea, du bist Diplompsychologin, Psychologische Psychotherapeutin, Supervisorin und hast 2019

00:01:12: gemeinsam mit Mareike Schulze, die Psychologists/Psychotherapists for Future (kurz Psy4F) gegründet hat.

00:01:18: Was darf ich denn da drunter verstehen?

00:01:20: Als 2019 die Klimaproteste größer und größer wurden, hatte ich mich mit meiner Kollegin

00:01:26: und inzwischen Freundin Mareike darüber ausgetauscht, dass wir gedacht haben,

00:01:29: das hat doch auch was mit Psychologie zu tun, dass da noch so wenig gehandelt wird,

00:01:33: dass wir die Krise nicht in den Griff bekommen, wird da nicht was verdrängt,

00:01:37: wird da nicht was beiseitegeschoben.

00:01:38: Das ist doch genau das, was wir können und wissen.

00:01:40: Und dann haben wir gedacht, es braucht unser Fachwissen in dieser Bewegung.

00:01:45: Und so sind wir zum Thema gekommen und haben dann tatsächlich die Psychologist for Future gegründet

00:01:50: und von Tag 1 an viele, viele Mitstreiter in gefunden.

00:01:53: Das heißt, deine Beweggründe waren das zu gründen, dass du Psychologie ganz gut kannst

00:01:59: oder hatte ich die Klimakrise auch selber ein bisschen ängstlich gemacht?

00:02:02: Ja, ich war schon auch besorgt.

00:02:04: Ich habe das genutzt, das Erstärken der Klimabewegung damals 2019,

00:02:09: dass ich mich noch mal so auf den Stand gebracht habe und dass ich mich noch mal eingelesen habe.

00:02:13: Das war mir in den Jahren davor ein bisschen aus dem Bewusstsein gerückt.

00:02:17: Da hatte ich mit Kindern und Praxisgründungen und so weiter andere Themen.

00:02:20: Und dann habe ich tatsächlich noch mal nachgelesen und habe gedacht, wie ist überhaupt der Sachstand?

00:02:25: Und da war ich schon erschüttert, das muss ich sagen.

00:02:27: Und habe gedacht, das kann doch nicht sein, dass praktisch das so ungebremst voranschreitet

00:02:32: und wir das als Menschen nicht in den Griff bekommen.

00:02:34: Also ich war auch voller Sorge, aber ich glaube auch so was zwischen Erschütterung und Empörung in dieser Zeit.

00:02:41: Und dann habe ich vielleicht den Vorteil, dass ich mich einerseits ganz gut empören kann.

00:02:46: Wir wissen aus der Psychologie, dass Empörung schneller zum Handeln führt.

00:02:49: Das ist tatsächlich ein Gefühl, das am ehesten aktiv werden lässt.

00:02:53: Und das habe ich dann ja auch getan und auf diese Art und Weise konnte ich das dann ganz gut verarbeiten.

00:02:59: Aber es ist schon belastend, sich damit auseinanderzusetzen und das gilt es anzuerkennen.

00:03:04: Aber vielen Menschen löst ja einfach der Klimawandel Angst, Wut und auch so eine Hoffnungslosigkeit aus.

00:03:11: Warum Hoffnungslos? Warum ist das so?

00:03:13: Naja, es ist ein riesiges Problem. Es ist komplex.

00:03:17: Das heißt, dass wir als Menschen Schwierigkeiten haben, da sofort wirksame Handlungsmöglichkeiten für uns zu erkennen.

00:03:24: Ansonsten ist es oft so, dass wenn wir mit irgendwelchen Problemen konfrontiert sind, dann überlegen wir, was könnte ich tun,

00:03:30: was würde jetzt helfen, um das wieder in den Griff zu kriegen und dann machen wir das bestenfalls auch.

00:03:34: Und das ist ja bei der Klimakrise gar nicht so einfach.

00:03:37: Also das Problem ist so groß, dass es nicht absehbar, dass wir das jetzt durch eine einzelne Handlung oder so gut wieder in den Griff kriegen werden.

00:03:44: Es ist ein globales Problem und es wird uns bis auf Weiteres, bis an unser Lebensehne begleiten.

00:03:50: Und da hatten wir alle vermutlich andere Pläne.

00:03:53: Also in meiner Ausbildung kam es zum Beispiel noch nicht so viel vor.

00:03:57: Aber es hat das auch in meinen Lebensplanken nicht wirklich mit einbezogen.

00:04:01: Ich kann mich immer nur in meine Schulzeit erinnern. Wir mussten immer Aufsätze schreiben,

00:04:04: das war dann der berühmte Deutschaufsatz, die Erörterung, warum man nicht Skifahren gehen sollte.

00:04:10: Das ist ja schon so ein bisschen der Anfang, dass da ja schon die Natur kaputt geht.

00:04:14: Ja, und Skifahren ist ein Beispiel und davon gibt es ja ganz viele.

00:04:18: Das praktisch unseren Lebensstil an sich infrage stellt.

00:04:21: Und dass es ganz viele einzelne Handlungen gibt, die eigentlich mit der Klimakrise gar nicht zu vereinbaren sind,

00:04:26: die wir aber als total normal erleben in unserem Alltag.

00:04:29: Also zum Beispiel regelmäßig in den Urlaub fahren, dass wir eine Gasheizung haben,

00:04:33: dass wir mit dem Auto durch die Gegend fahren.

00:04:35: Das ist ja hier total üblich und wir fallen fast auf, wenn wir es nicht machen.

00:04:39: Und deswegen kann es ja erst recht onmächtig sich anfühlen, wenn wir uns überlegen,

00:04:44: oh Gott, was müsste sich alles ändern? Das schaffen wir doch nie.

00:04:47: Also so können solche Gefühle entstehen.

00:04:49: Vor allem schafft man es nicht alleine, das hast du ja auch schon angesprochen.

00:04:53: Und das ist so richtig frustrierend, weil man dann da sitzt und sagt,

00:04:58: ja, aber ich kann ja gar nichts tun.

00:05:00: Ist die Klimakrise deshalb so existenziell, weil man sie einfach alleine nicht bewältigen kann,

00:05:06: weil ich nichts alleine machen kann?

00:05:08: Ja, genau. Also unsere einzelnen Handlungsmöglichkeiten sind begrenzt

00:05:13: und sie ist eben überdauernd, sie bleibt bis auf weiteres.

00:05:16: Und es ist anzunehmen, dass es sich halt so excessive intensiviert von den Auswirkungen.

00:05:22: Also was Extremwetterereignisse angeht beispielsweise.

00:05:25: Aber auch was Veränderungen in unserem Lebensstil angeht,

00:05:28: was vielleicht klimapolitische Maßnahmen angeht, wie müssen wir jetzt umrüsten,

00:05:32: wie können wir die Heizung umrüsten, wie ist das denn mit den E-Autos?

00:05:35: Das sind ja alles große Veränderungen, die Menschen berechtigterweise in Sorge versetzen.

00:05:40: Und wo wir schauen sollten, wie wir das als Gesellschaft mit so viel Zusammenhalt

00:05:44: wie möglich gut gewuppt kriegen.

00:05:46: Wenn wir jetzt nochmal auf den Einzelnen schauen,

00:05:49: die Ängste, die ich in Verbindung mit der Klimakrise empfinde oder habe,

00:05:54: wie hängt das mit meiner Resilienz zusammen?

00:05:57: Naja, dafür müssen wir uns erstmal anschauen, was Resilienz eigentlich bedeutet.

00:06:01: Resilienz würde ja bedeuten, Gedeinen unter widrigen Umständen.

00:06:05: Also dass selbst bei Schwierigkeiten ich irgendwie gesund bleibe

00:06:08: und ausreichend Bewältigungsmöglichkeiten habe, dass ich gut zurecht komme.

00:06:13: Das heißt, bei der Klimaresilienz wird es dann insofern tricky,

00:06:19: weil es eine überdauernde Krise ist, weil wir uns praktisch bis auf Weiteres

00:06:23: damit arrangieren müssen und weil unsere individuellen Möglichkeiten begrenzt sind.

00:06:27: Das heißt, wir müssen auch mehr schauen, was können wir gemeinschaftlich machen,

00:06:31: wo können wir zusammenhalten, was gibt es für Möglichkeiten kollektiver Resilienz.

00:06:35: Und da wird dieser Begriff erweitert.

00:06:37: Aber das klingt jetzt sehr höchstern, aber macht in der Realität sehr viel Freude.

00:06:42: Jetzt ist es ja so, dass man ja überflutet wird mit Nachrichten.

00:06:47: Man kann sich ja gar nicht irgendwie zurückziehen.

00:06:50: Ich mache es zum Beispiel so, wenn ich einen anstrengenden Tag zum Beispiel,

00:06:54: mein Kind anhatte, viel gearbeitet hatte und vielleicht auch wirklich so ein bisschen so,

00:06:58: "Oh, völlig alle bin abends."

00:07:00: Und dann auf der Couchsitz. Mein Mann kommt fröhlich von der Arbeit nach Hause.

00:07:03: Und meint dann Nachrichten schauen zu müssen, dass ich tatsächlich den Raum wechseln.

00:07:06: Ich ertrage es, selber nicht noch mehr Krisen zu sehen.

00:07:11: Krisen, an denen ich allein nichts machen kann.

00:07:14: Und daher setze ich mich persönlich, muss ich auch ganz ehrlich sagen,

00:07:19: nicht so mit dem Klimawandel auseinander.

00:07:22: Ich sage, ja, das gibt es und da muss man was tun, aber vielleicht dann halt morgen.

00:07:26: Ist das so eine Form von Selbstschutz, die ich da betreibe?

00:07:29: Und mit mir wahrscheinlich andere auch.

00:07:31: Und das ist genau, und das ist im Grunde das typische Muster,

00:07:34: was die meisten Menschen machen oder wie die meisten Menschen darauf reagieren.

00:07:38: Wir wissen zum Beispiel aus der psychologischen Forschung,

00:07:41: dass in den letzten fünf Jahren Nachrichtvermeidung erheblich zugenommen hat.

00:07:45: Viele Menschen haben weder Zeit noch Lust, noch Kraft,

00:07:48: sich mit dieser Dauerkrisenbeschallung auseinanderzusetzen,

00:07:52: wie wir sie in den Medien ja immer wieder erleben.

00:07:54: Und gleichzeitig ist dieser Rückzug vom Nachrichtengeschäden natürlich auch ein Problem,

00:07:58: weil wir ja informiert sein müssen, um partizipieren zu können,

00:08:03: um ein Teil dieser Gesellschaft zu sein und irgendwie informierte Entscheidungen zu treffen.

00:08:08: Das bedeutet, es geht letztlich darum, ein Maß zu finden für sich selbst

00:08:14: und also nicht ganz in die Vermeidung zu rutschen,

00:08:18: aber auch nicht sich im Doom-Scrolling zu ergeben

00:08:21: und sich da eine Katastrophen-Nachricht nach der anderen anzuhören.

00:08:24: Ich persönlich mache es zum Beispiel so, dass ich ab 20 Uhr keine Nachrichten lese,

00:08:28: dann schlafe ich nämlich besser.

00:08:30: Ich mache mir dann zeitweise morgens, zum Beispiel nach dem Kaffee,

00:08:33: mein bewusst 20 Minuten Zeit nehme, um mich so wieder auf den Stand zu bringen,

00:08:37: um zu wissen, was in der Welt los ist,

00:08:39: aber das dann eben auch begrenze und dann in die normalen Aufgaben des Tages starte.

00:08:44: Und das ist was, was sich im Grunde allen Menschen empfehlen kann.

00:08:47: Das ist resilient steigern.

00:08:49: Wir bleiben informiert, wir bleiben teil und gleichzeitig schützen wir uns.

00:08:53: Das heißt, wir müssen die Tagesschau einfach nach vorne verlegen.

00:08:56: Es gibt ja jetzt zum Glück digitalen Zeitalter viele, viele Möglichkeiten

00:09:01: im Grunde zu jeder Uhrzeit, die uns zu unserem persönlichen Rhythmus gut passt,

00:09:05: Nachrichten zu lesen oder zu hören oder zu schauen.

00:09:08: Das ist aber ein guter Tipp, dass man einfach für sich so eine Zeit setzt.

00:09:12: Da beschäftige ich mich damit, das mache ich.

00:09:14: Und jetzt zum Beispiel gerade abends, wenn es dann in den Schlafengeht,

00:09:17: damit man nicht ins Grübeln kommt, dass man einfach sagt, da mache ich jetzt Schluss.

00:09:21: Sonst ist das nicht gesund, oder?

00:09:23: Ganz genau. Und das, was da ja auch hintersteckt, ist, dass es eine aktive

00:09:27: Auseinandersetzung ist. Also, dass wir es nicht einfach so über uns rüber spülen lassen,

00:09:31: sondern dass wir selbst eine Entscheidung treffen, wie möchte ich damit umgehen?

00:09:35: Also, bis zu welchem Maß kann ich das gut aushalten und wo es meine persönliche Grenze erreicht.

00:09:39: Und das kann sich ja auch immer mal wieder ändern, je nach Lebensphase,

00:09:42: wenn wir zum Beispiel gerade sehr belastet sind, weil wir irgendwie Stress

00:09:45: und einen sonstigen Leben haben oder durch, was weiß ich, andere familiäre Geschichten

00:09:51: und so weiter beeinflusst sind, dann kann es ja angemessen sein zu sagen,

00:09:55: okay, ich ziehe mich da jetzt ein Stück raus.

00:09:57: Und gleichzeitig kann es aber auch sehr, sehr angemessen sein, festzustellen, ja,

00:10:02: aber ich habe jetzt gerade auch das Privileg, dass ich dafür die Kraft habe,

00:10:06: mich ein Stück damit zu beschäftigen.

00:10:07: Und da müssen wir ja in Deutschland auch feststellen, dass viele durchaus

00:10:11: die Möglichkeiten haben und unser Leben standard relativ hoch ist im internationalen Vergleich.

00:10:16: Wir können das. Wir können das auch integrieren.

00:10:18: Wir können solche Informationen gerade als Erwachsene in unser Handeln,

00:10:24: in unser Denken, in unser Fühlen aufnehmen und trotzdem gesund weiterleben.

00:10:28: Das heißt also Resilienz in Bezug auf Klimakrise heißt,

00:10:33: dass ich auch ganz bewusst sagen kann, jetzt nicht.

00:10:36: Und wenn ich mich stark genug fühle, sage ich jetzt.

00:10:39: Also ich brauche auch keine Angst haben, dass wenn ich mich engagiere

00:10:41: und dann irgendwie in einem Jahr sage, ich kann gerade nicht mehr, das ist okay, oder?

00:10:45: Das ist total okay. Wir brauchen also gerade weil diese Krise ja überdauert ist

00:10:50: und bis auf weiteres da sein wird, ist es total wichtig, dass wir bei Kräften bleiben.

00:10:54: Und dazu kann auch mal Gehören sich zurückzuziehen und sagen, moment geht es gerade nicht.

00:10:58: Und gerade wenn wir uns solche Pausen gönnen, kommen wir ja viel eher wieder zu Kräften,

00:11:03: um dann vielleicht drei Monate später zu sagen, jetzt gerade kann ich mir aber vorstellen,

00:11:08: beispielsweise das Schulfrühstück zu unterstützen und da mal eine pflanzenbasierte

00:11:13: Kostoffentisch zu bringen. Denn das sind die größeren Hebel, wenn wir Einfluss nehmen

00:11:19: auf die Lebensstilfragen, die in Gruppen stattfinden, in Gemeinschaften.

00:11:24: Also zum Beispiel in unserem Arbeitsplatz, bei den Hobbys, wo wir uns aufhalten,

00:11:29: bei den Schulen, Kindergärten, wo wir unsere Kinder hinbringen.

00:11:32: Wenn es uns dargelingt, neue soziale Normen zu etablieren, dann sind wir total wirksam.

00:11:37: Das ist eine riesige Handlungsmöglichkeit, das macht Freude, weil es mit anderen zusammen ist.

00:11:41: Und gleichzeitig bleibt es überschaubar und kommt nicht als Extrathema oben drauf.

00:11:45: Das heißt, ich muss nicht immer, keine Ahnung, auf die Straße gehen und das große Tromborium machen,

00:11:52: sondern die kleinen Dinge helfen uns zu stärken.

00:11:56: Also ich glaube, wenn es solche Sachen sind, die auf gemeinschaftsbasiertes Handeln zielen,

00:12:01: also zum Beispiel wie jetzt gerade Arbeitsplatz, Schule, Sportverein, dann ist es gar nicht so klein.

00:12:06: Denn dann erreichen wir ja mit solchen Veränderungen auch viele andere Menschen.

00:12:11: Wir haben Vorbildcharakter, wir ändern soziale Normen.

00:12:14: Und natürlich gibt es aber auch darüber hinaus sämtliche Möglichkeiten politischer Partizipation.

00:12:19: Das muss ja gar nicht eine Demonstration sein.

00:12:21: Das kann ja zum Beispiel auch sein, mal eine E-Mail an den Abgeordneten zu schreiben

00:12:26: oder die politische Entscheidung im eigenen Dorf mal sich anzuschauen und dazu Stellung zu beziehen

00:12:30: oder auch ein Leserbrief an eine Zeitung zu schreiben.

00:12:33: Das alles ist auch politische Teilhabe und demokratisch stärkend

00:12:37: und das ist in den Zeiten von erstarkendem Rechtspopulismus auch sehr wichtig.

00:12:41: Ich finde das aber interessant.

00:12:43: Für mich ist so ein, ich engagiere mich bei der Schulfeshbar und mache dann mal auf pflanzliche Basis.

00:12:47: Das erscheint mir persönlich so klein.

00:12:49: Deswegen habe ich das nachgefragt, weil...

00:12:52: Es ist überhaupt nicht klein.

00:12:54: Also was kleiner wäre, wäre, wenn du es nur in der eigenen Küche praktizieren willst.

00:12:58: Das ist auch allerer ein Wert.

00:13:00: Also Hut ab für alle, die das probieren, da die eigene Ernährung umzustellen.

00:13:05: Und gleichzeitig, wenn es sich eben um Gruppenessen handelt, um die Kantine oder die Mensa hat,

00:13:10: ist das eine viel größere Hebel.

00:13:12: Ja, man erreicht tatsächlich mehr Menschen. Das stimmt, ja.

00:13:14: Wie ist es, wenn ich mich jetzt von den Nachrichten überwältigen lasse,

00:13:18: wenn ich dann nur noch da sitze und gucke, wenn mich diese Angst einfach total lähmt?

00:13:24: Was kann ich tun?

00:13:26: Also grundsätzlich ist es so, dass wir dann als Menschen am besten funktionieren

00:13:31: oder am psychisch gesündesten bleiben, wenn wir uns in einem mittleren Ausmaß von Gefühlen bewegen.

00:13:37: Das heißt, wenn es uns gelingt, im Alltag so wahrzunehmen, was beschäftigt mich, was fühle ich in diesem Moment.

00:13:42: Und wenn wir weder in den einen noch in den anderen Extrembereich reingeraten.

00:13:47: Der eine Extrembereich wäre Gefühlstaupeit.

00:13:49: Ich empfinde gar nicht mehr so richtig irgendwas.

00:13:51: Ich bin irgendwie wie gefühls abgeschnitten in meinem Alltag.

00:13:56: Und der andere Extrembereich wäre so eine Überflutung angefühlen.

00:13:59: Also zum Beispiel typischerweise Panik, dass ich so angespannt bin,

00:14:03: dass ich auch mich vielleicht gar nicht mehr so gut fühle.

00:14:06: mehr so gut konzentrieren kann. Wenn wir uns in so einem extremen Bereich befinden, dann gilt es

00:14:10: uns selbst erst mal zu regulieren, um wieder in so einen mittleren Bereich zu kommen, indem wir

00:14:14: klar denken können, indem wir gut funktionieren und uns irgendwie bei Kräften fühlen. Und da

00:14:19: ist, denke ich, mit Blick auf das Klima diese Überanspannung gesellschaftlich weniger das Problem,

00:14:27: sondern eher die Gefühlstaubheit, also dass viele Menschen das ausblenden und dadurch auch die

00:14:32: dringend erforderlichen Veränderungen verzögert werden. Wie ist das jetzt mit jungen Menschen? Ich

00:14:38: habe verschiedene Studien jetzt gesehen, dass junge Menschen solche Angst vor der Zukunft haben,

00:14:44: dass sie auch keine Kinder mehr bekommen wollen und sagen, das wollen wir denen nicht antun oder zu

00:14:48: viele Menschen auf der Erde ist auch nicht gut. Wie kann das so weit kommen? Naja, das kann

00:14:56: tatsächlich angstbasiert sein, also mit Blick auf so eine ungewisse Zukunft. Wie geht das weiter?

00:15:02: Wie möchte ich mich da selbst positionieren? Da gilt es aber auch festzuhalten, dass zum Beispiel

00:15:06: die Entscheidung für oder gegen ein Kind oft von gar, also die ist komplex, die wird von vielen,

00:15:11: vielen verschiedenen Faktoren beeinflusst, zum Beispiel auch wie stabil ist meine Partnerschaft,

00:15:15: von Fragen, wie möchte ich mein Leben gestalten, von Sinnfragen, von Wertfragen und so weiter. Also

00:15:21: das ausschließlich auf die Klimakrise zu schieben wäre sicherlich verkürzend. Aber ja, es macht

00:15:26: Menschen massiv Angst und das ist ein Problem, wo wir auch hinschauen sollten. Wobei ich auch glaube,

00:15:32: dass, also es ist kein Problem, was es praktisch psychologisch oder psychotherapeutisch zu lösen

00:15:40: gilt, weil, also natürlich können wir Möglichkeiten bieten, wie man Ängste regulieren kann, aber

00:15:46: die wirksamste Medizin gegen klimabezogene Ängste wäre ja Klimaschutz. Das heißt, wenn Menschen

00:15:52: den Eindruck haben, dass wir das Problem in den Griff kriegen, dass die Politik, dass die Wirtschaft

00:15:56: in die richtige Richtung, in Richtung Nachhaltigkeit agiert, dann würden die Ängste ja von selbst

00:16:02: abnehmen. Und solange sie jetzt so bestehen, wie es heute ist, ist es halt auch Angst vor einem

00:16:08: realen berechtigten Problem. Und damit ein Hinweis, der uns praktisch motivieren kann, ins

00:16:15: Handeln zu kommen. Dafür ist sie ganz wichtig. Das stimmt. Lass uns ins Handeln kommen. Wir haben

00:16:20: schon die ganze Zeit auch, du hast ganz tolle Tipps gegeben, übers Handeln, aber lass uns dann

00:16:24: nochmal so ein paar Strategien und Lösungsansätze besprechen, bzw. du wirst sie uns verraten,

00:16:30: wenn meine negativen Gefühle einfach zu groß sind und mich wirklich lähme. Das hatten wir

00:16:35: jetzt auch schon ein paar Mal. Wie kann ich mich an die Veränderungen des Klimawandels anpassen,

00:16:41: ohne mich überwältigen zu lassen? Was gibt es dann noch für Tipps von dir? Also was ich total

00:16:47: hilfreich finde, ist, wenn wir uns vorstellen, dass wir die eigene Auseinandersetzung mit dem

00:16:52: Klima praktisch nicht als extra Thema oben drauf packen, sondern dass wir das verbinden mit dem

00:16:58: Leben, was wir sowieso führen, mit den Szenarien, mit den Settings, in denen wir sowieso unterwegs

00:17:04: sind. Das heißt, wenn ich bin jetzt zum Beispiel Psychologin, da war es naheliegend das Thema mit

00:17:09: der Psychologie zu verbinden. Die meisten Menschen sind Spezialisten für ihre Arbeitsplätze und wissen

00:17:15: im Grunde ganz gut, was da die nächsten Schritte in Richtung Nachhaltigkeit wären oder die nächsten

00:17:20: Probleme. Da könnte man ja auch mal die Vorgesetzen ansprechen und sagen, Mensch, das wäre toll, wenn

00:17:25: wir uns da in diese Richtung mal weiterentwickeln würden. Ich glaube auch, dass es tatsächlich

00:17:29: unterschätzt ist, Briefe und E-Mails zu schreiben. Wenn uns irgendwas auffällt, was uns stört,

00:17:33: da kann man ganz überraschende Effekte mit erreichen und ganz grundsätzlich nochmal

00:17:40: einen Schritt zurück. Es ist in der Regel psychisch nicht hilfreich, uns in so eine Lehmung aus

00:17:47: Angst zurückzuziehen. Also das ist ein bisschen wie wenn ich zum Beispiel eine Darmkrebsvorsorge

00:17:52: oder so vermeide. Natürlich kann ich das bei Seite schieben und denken, oh, so ein unangenehmes Thema,

00:17:57: damit möchte ich mich nicht auseinandersetzen. Aber oftmals fühlen wir uns total erleichtert,

00:18:01: wenn wir es hinter uns gebracht haben und dann festgestellt haben, okay, war gar nicht so schlimm.

00:18:05: Und so ähnlich ist es auch beim Prima. Es kann sich im ersten Moment beängstigend anfühlen,

00:18:10: es kann sich unangenehm anfühlen, es kann uns unter Druck setzen. Aber wenn wir hinschauen und

00:18:14: überlegen, was mache ich Ihnen jetzt damit mit diesem Stress, den ich hier habe und wo kann ich

00:18:19: denn jetzt wirklich mal was machen und irgendwie vielleicht auch meinen Anteil leisten, dass wir

00:18:23: so eine Transformation in Richtung Nachhaltigkeit hinkriegen, dann fühlt es sich erleichtern an.

00:18:27: Dann fühlt es sich plötzlich gar nicht mehr so schwer an und so schlecht an, sondern wir erleben

00:18:31: Selbstwirksamkeit. So nennt man das in der Psychologie. Und dieses Selbstwirksamkeitserleben

00:18:36: ist das Gegengift zu dieser Hilflosigkeit. Das heißt, die Klimakrise ignorieren und

00:18:41: einen in anfühlen Strichen glückliches Leben führen, das funktioniert heute nicht mehr.

00:18:45: Naja, es funktioniert zeitweise, dass wir es so ausblenden und viele Menschen machen das zum

00:18:51: Teil berechtigt, zum Teil auch aus Angst. Wenn es aus Angst ist, dann kann ich nur sagen, hey,

00:18:56: lass uns mal in die aktive Auseinandersetzung gehen, da kannst du nur gewinnen im Grunde.

00:19:02: Und was wir ja auch dadurch erreichen können, wenn wir uns zuwenden und wenn wir uns das Thema

00:19:09: annehmen, ist, dass wir gewackneter sind für die Zukunft. Denn Fakt ist auch, wenn sich ganz

00:19:14: viele Menschen zurückziehen ins Private und einfach vor allen Dingen darauf bedacht sind,

00:19:19: zum Beispiel den eigenen Lebensstil, den eigenen Wohlstand zu erhalten, dann werden die Krisen

00:19:23: um uns herum einfach weiter voranschreiten und es wird schlimmer und schlimmer und irgendwann

00:19:27: können wir uns eben gar nicht mehr anpassen. Die Möglichkeiten der menschlichen Anpassung

00:19:31: sind beim Klima ganz faktisch begrenzt durch Luftfeuchtigkeit und Temperatur zum Beispiel.

00:19:35: Stimmt. Das heißt, das Resilienz mit Blick auf Klima immer bedeutet, dass wir auch in irgendeiner

00:19:42: Form aktiv werden müssen und das ist neu, weil wir dadurch eben praktisch einen Schritt weiter

00:19:48: kommen müssen und nicht nur bei solchen Techniken wie Atementspannung, Yoga, ich gönne mir was

00:19:54: Schönes, Wellen, das mäßig landen, sondern das ist wichtig, das brauchen wir auch, aber es muss

00:19:59: ergänzt werden durch Handeln und zwar am besten durch gemeinschaftliches Handeln.

00:20:02: Das ist immer beim Stichwort. Also man erlebt ja selbst, das hast du gerade gesagt,

00:20:07: diese Selbstwirksamkeit, dann fühlt man sich ja selber einfach besser und gut, aber ist der Klimawandel

00:20:13: dann auch eine Chance, dass wir so eine kollektive gesellschaftliche Resilienz entwickeln?

00:20:18: Also eigentlich würde ich denken, hat die Klimakrise das totale Potenzial dafür,

00:20:22: ein großes Wirrgefühl zwischen uns Menschen zu entfachten, weil das nämlich ein gemeinsames

00:20:27: Problem ist, was wir alle haben. Und wir können es am ehesten lösen, wenn wir zusammenhalten.

00:20:33: Und da würde ich mir auch wünschen, dass zum Beispiel die demokratischen Parteien da an einem

00:20:38: Strang ziehen und sagen, so, das ist wirklich wichtig, hier halten wir jetzt mal zusammen.

00:20:42: Was wäre das für eine schöne Botschaft? Möglicherweise auch mit ganz unterschiedlichen

00:20:46: Lösungsvorschlägen, so darf es ja auch sein, die können wir dann auch diskutieren und hart

00:20:50: diskutieren, aber eigentlich hat dieses Problem auch ein riesiges Potenzial für ein wachsendes

00:20:55: Gemeinschaftsgefühl. Und das wäre auch der Weg, wie wir da gesund durchkommen können. Zum

00:21:00: allwähre aus der psychologischen Forschung wissen, dass wir gerade gesellschaftlich ein erhebliches

00:21:04: Einsamkeitsproblem haben. Das macht Menschen krank. Und wenn es uns dargelänge mehr Zusammenheit zu

00:21:11: schaffen über so eine Krise, dann wäre das doch eigentlich fantastisch. Das große Wirr.

00:21:15: Aber da gibt es ja, du hast es gerade schon angesprochen, es gibt einige Herausforderungen

00:21:21: beim großen Wirr. Wenn man jetzt alleine in der Politik anfängt, der eine will,

00:21:25: der ist der andere das und man arbeitet nicht zusammen. Was sind die Herausforderungen und

00:21:28: wie kann ich den begegnen, wenn ich plötzlich merke? Ah, die machen aber alle nicht mit.

00:21:32: Naja, also ich glaube, einerseits, dass ein großes Problem Verantwortungstiffusion ist,

00:21:39: so nennt man das, was da in der Klimadebatte vielfach stattfindet, nämlich dass mit dem Finger auf

00:21:44: andere gezeigt wird. Als einzelne Menschen sagen wir, ja, ich kann ja als einzelne nichts ausrichten,

00:21:49: da muss ja die Politik aktiv werden. Die Politik sagt, ja, aber wir sind abhängig von der Wirtschaft

00:21:54: und außerdem brauchen wir den Bürger*innen willen und schau doch mal nach China und Indien und so

00:21:58: weiter. Es ist doch auch ein globales Problem. Und so wird die Verantwortung hin und her und

00:22:03: hin und her geschoben und keiner fühlt sich so richtig zuständig. Das führt dazu, dass Handeln

00:22:07: verzögert wird und der IPCC Bericht und die sämtliche Forschung zu einer gelingenden

00:22:11: Transformation sagt ganz deutlich, das gelingt dann am ehesten, wenn wir alle anfangen. Wir können

00:22:17: uns alle an die eigene Nase fassen und da müssen sich nämlich alle gleichzeitig voran bewegen.

00:22:22: Politik, Wirtschaft, Zivilbevölkerung, alle Länder und so weiter. Und deswegen macht es einfach Sinn,

00:22:28: dass wir da ja nicht dieser Verzögerungstaktik aufsitzen, sondern selbst schauen, wo kann

00:22:35: ich überhaupt meinen Beitrag dazu leisten. Ja, manchmal kommt man sich so blöd vor. Wir fahren

00:22:41: jetzt im Urlaub, da war Mülltrennung halt nah da. Wir haben alles in einen Müll geschmissen und das

00:22:46: war okay so. Und dann denkt man sich immer, oh Gott, und bei uns daheim brauchen wir stundenweise,

00:22:50: bis wir das alles irgendwo hingefahren haben. Und da fragt man sich dann immer, warum soll ich das

00:22:55: denn jetzt bei uns machen, wenn das den anderen egal ist? Also das ist so für mich manchmal so die

00:23:00: Herausforderung, wenn ich dann woanders bin und sehe, okay, da läuft das aber ganz anders als bei uns.

00:23:06: Ja, total. Und ich glaube gleichzeitig, dass es eine Kunst ist, diesen Gedanken eben nicht in so

00:23:12: fern aufzusitzen, als dass du dann selbst keinen Müll mehr trennen würdest. Das ist ja auch das

00:23:17: Narrativ, was zum Beispiel oft verwendet wird, wenn es um China geht, die bauen weiter Kohlekraftwerke,

00:23:23: warum sollten wir dann hier überhaupt aktiv werden? Da können wir ja auch hinschauen und sagen, ja,

00:23:27: die investieren aber auch extrem in der neuerbare Energie gleichzeitig. Und gerade die Länder,

00:23:32: die noch einen vergleichsweise einfacheren Lebensstil als wir haben, haben jetzt schon deutlich

00:23:36: weniger pro Kopf-Emissionen. Das heißt, es kann einfach sein, dass in diesen Ländern zum Beispiel

00:23:43: das Problem an anderer Stelle entdeckt und dass die andere Herausforderungen haben und es deswegen

00:23:46: nicht so einfach vergleichbar ist. Es sollte uns nicht vom eigenen Handeln abhalten. Das heißt also

00:23:53: nicht mal, was ich jetzt gerade erlebe, sondern einfach mal gucken, was machen die denn anders

00:23:57: als wir, dass man so ein bisschen über den Tellerrand guckt, ist glaube ich ganz wichtig, oder?

00:24:01: Ja, und vielleicht auch schauen, was wir gewinnen können, weil die Aussichten, die eine sozial-

00:24:08: ökologische Transformation verspricht sind für die Gesundheit bombastisch. Wir leben letztlich

00:24:13: im Moment unter vielen Rahmenbedingungen, die uns krank machen, zum Beispiel, dass wir unter so

00:24:18: einem höher, schneller, weiter Leistungsnarrativ alles muss effizient sein und ist oftmals auf

00:24:25: Profitmaximierung ausgerichtet. Wir wissen, dass im Rahmen einer sozial- ökologischen Transformation

00:24:30: wir an Gemeinschaft gewinnen würden, dass wir an Zeit gewinnen würden. Das ist eine riesige

00:24:35: Entschleunigungböte. Das ist was, was viele, viele Menschen vermissen, nämlich Zeitwohlstand. Und

00:24:41: dass wir zu mehr Gesundheit gelangen könnten, dass psychische Erkrankungen abnehmen würden,

00:24:46: das ist doch alles richtig, richtig gut. Also wir verlieren nicht nur, wir gewinnen auch ganz

00:24:49: viel und ich denke, das gilt es da auch zu verdeutlichen, damit es nicht so eine ewige

00:24:53: Verzichtstebatte bleibt, sondern wir auch sehen, wir haben da ganz viel zu gewinnen.

00:24:57: Das wird gar nicht so rausgeholt. Also jetzt, wo du das so sagst, denke ich mir ja klar,

00:25:02: Chaka anfangen, aber das war mir jetzt vorher nicht so bewusst, dass ich ja tatsächlich gewinne,

00:25:08: auch wenn ich nur in der Schulküche veganes Essen anbiete. Ja und jetzt noch eben das Wort

00:25:14: nur weglassen, weil das ist ganz schön viel. Also gerade in diesem Schulkontext, dass man

00:25:20: sich ja manchmal auch gegen bestehende Muster durchsetzen muss. Dass es da vielleicht einfach

00:25:24: Normen gibt, dass es üblich ist, dass die Hälfte, was weiß ich, der Brötchen mit Fleisch belegt ist.

00:25:28: Und da dann zu sagen, hey, lass uns das doch mal anders machen und das am besten auch auf eine Art

00:25:32: und Weise, die nicht so moralisierend nervig überkommt, sondern zu zeigen, hey, das sind

00:25:39: auch Möglichkeiten, die wir hier haben, die Kinder gesund zu ernähren, denn das ist gesünder.

00:25:43: Das sagt ja inzwischen auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, dass wir viel,

00:25:46: viel weniger Fleisch essen müssen. Das ist glaube ich die Herausforderung, dass wir da auch eine

00:25:51: Kommunikation wählen, die einlandt ist und die Freude macht, dass man sich daran beteiligen

00:25:54: mal. Hast du noch Tipps für uns, was wir so direkt im Alltag anwenden könnten, um auch angesichts der

00:26:00: Klimakrise ein bisschen resilienter zu sein, zu werden? Ich glaube, dass wir gut daran tun,

00:26:06: zu üben, darüber zu sprechen. Das ist nämlich manchmal ganz schön herausfordernd. Das ist ja

00:26:12: ein Thema, das kann die Stimmung ein bisschen versauen. Und gerade im Gruppen, wenn wir mit

00:26:15: unterschiedlicher Haltung dazu da sind, dann ist es gar nicht so einfach, da das Gespräch

00:26:21: entsprechend zu suchen. Aber das ist was, was uns mit mehr Gemeinschaft durch diese Zeit

00:26:26: jetzt gut durchkommen lässt, damit wir nämlich bestenfalls uns nicht wieder in so

00:26:31: Segmentierungsprozessen verlieren, wie das bei Corona der Fall war. Also, dass sich ganze

00:26:35: Freundeskreise oder Familien dann über solche Themen zerstreiten. Das droht bei den ökologischen

00:26:40: Krisen auch und verhindern können wir das, indem wir uns dagegen überzuhören und überhaupt erst

00:26:46: mal verstehen wollen, was deren Haltung ist und das Thema am Leben erhalten. Weil ausblenden

00:26:51: wird es eher schlimmer machen. Und dieses Belehren, also man muss ja nicht dem anderen sagen,

00:26:56: wie er es jetzt besser machen kann, sondern einfach mal gucken, was macht jeder Einzelne.

00:26:59: Auch das hatten wir ja in Bezug auf verschiedene Länder. Aber das kann man ja auch im Freundeskreis

00:27:04: gucken, oder? Total. Und die meisten Menschen sind auch wirklich bemüht und streng sich an und haben

00:27:09: dann Ideen, was helfen könnte oder nicht. Und da zuzuhören und gemeinsam zu überlegen,

00:27:13: statt so ein blödes Gegeneinander, das wäre wirklich hilfreich. Großartig. Ich werde diesen

00:27:20: Podcast beenden und direkt anfangen. Sehr schön, das freut mich. Nein, das macht Spaß. Also das

00:27:26: habe ich jetzt so gemerkt, die letzte halbe Stunde. Ich kann ja schon viel machen. Also das finde ich

00:27:32: ganz toll. Total. Und auch ohne sich selbst zu überlassen. Es ist nicht so, dass dann noch so ein

00:27:38: riesiges Verzichtprojekt oben drauf kommt, sondern das sind auch Veränderungen, die machen Spaß und

00:27:43: zeigen uns, wir können voll die Wirksamkeit entfalten. Auch als ganz normale Menschen, die vielleicht

00:27:48: mit der Energiewende jetzt spontan nicht so viel am Hut hatten. Wir können das. Lea, das war ein

00:27:53: großartiger Podcast. Vielen Dank für deine Zeit. Schnell, knackig und wir haben wahnsinnig viel

00:27:59: gelernt. Super. Vielen Dank für die Einladung.

00:28:02: [Musik]

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